Diamantbestattung Sonderformen der Feuerbestattung
Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine individuelle Art der Beisetzung. Deshalb sind neben der traditionellen Erdbestattung im Sarg viele unterschiedliche Bestattungsarten entstanden.
Was ist eine Diamantbestattung?
Diese spezielle Bestattungsart ist noch recht jung. Die Grundvoraussetzung für diese individuelle Form der Beisetzung ist die Einäscherung, denn zur Herstellung eines solchen Erinnerungsdiamanten wird die Asche des Verstorbenen benötigt. In einem besonderen Verfahren wird aus einer geringen Menge der Asche oder aus Haaren des Verstorbenen ein Diamant gefertigt.
Je nach Wunsch der Hinterbliebenen kann dieser in unterschiedliche Schmuckstücke zur Erinnerung an den Verstorbenen eingearbeitet werden. Anders als in vielen anderen europäischen Nachbarländern ist die Diamantbestattung in Deutschland nicht zulässig.
Diamant aus Asche
Für die Herstellung des wertvollen Erinnerungsdiamanten muss die Asche des Verstorbenen an einen darauf spezialisierten Anbieter verschickt werden. Dieser untersucht zunächst auf physikalischer und chemischer Basis den Brandrückstand, um die weiteren Prozesse in der Herstellung des Diamanten steuern und gegebenenfalls anpassen zu können. Um den Edelstein herzustellen, wird zunächst der Kohlenstoff aus der Asche extrahiert, denn das chemische Element ist die Basis eines jeden Diamanten.
Unter hohem Druck entsteht der Erinnerungsdiamant
Das Ausgangsmaterial wird dann hohen Temperaturen und hohem Druck ausgesetzt, was dazu führt, dass aus dem Kohlenstoff Graphit wird. Dem neu erzeugten Material werden im Anschluss Diamantkristalle hinzugefügt, die ein weiteres Wachstum solcher beschleunigen sollen. Der Wachstumsprozess dauert einige Wochen oder Monate an.
Der Diamant aus Asche wird zum Schmuckstück
Haben sich genügend Kristalle herausgebildet, ist ein Rohdiamant entstanden, der dann entnommen wird. Die anfangs zur Wachstumsbeschleunigung beigefügten Kristalle werden abschließend vom Rohdiamanten getrennt. Im letzten Herstellungsschritt wird der Rohdiamant ganz nach Wunsch geschliffen und in ein Schmuckstück eingefasst.
Das Verfahren einer Diamantbestattung im Überblick
- Überführung der Asche zum Anbieter
- Physikalisch-chemische Analyse
- Extraktion des Kohlenstoffs aus der Asche
- Unter Hitze und Druck wird aus der Asche Graphit
- Dem Graphit werden Diamantkristalle hinzugefügt
- Rohdiamant entsteht
- Dem Rohdiamanten werden anfangs beigefügte Kristalle wieder entnommen
- Schliff zum Erinnerungsdiamant
- Einfassung ins Schmuckstück
- Die Hinterbliebenen erhalten den Erinnerungsdiamanten
Ablauf einer Diamantbestattung
Im Prinzip verlaufen eine Diamantbestattung und eine Urnenbeisetzung sehr ähnlich. Nach der Überführung durch den Bestatter haben Angehörige, Freunde und Bekannte die Möglichkeit, im Rahmen einer Trauerfeier vom Verstorbenen Abschied zu nehmen. Nach der Trauerfeier wird der Leichnam in einem Krematorium eingeäschert.
Unterschiede im Ablauf der Diamant Bestattung zur Urnenbestattung
Während sich bei einer Urnenbestattung die Beisetzung oftmals anschließt, muss für eine Diamantbestattung die Asche an einen Anbieter verschickt werden, der auf die Herstellung von Diamanten aus Kremationsasche spezialisiert ist. Aus einem Teil der Asche entsteht in einem längeren Prozess ein Diamant. Die übriggebliebene Asche kann dann in einer Urne beigesetzt werden.